Alexander Freiherr Wolff von Gudenberg

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Alexander Wolff von Gudenberg (* 2. März 1957 in Kassel) ist als deutscher Facharzt für Allgemeinmedizin, Stimm- und Sprachstörungen Institutsleiter der Kasseler Stottertherapie sowie des Parlo Instituts.

Alexander Wolff von Gudenberg

Familie[edit | edit source]

Alexander Wolff von Gudenberg entstammt dem hessischen Adelsgeschlecht Wolff von Gudenberg. Er ist der einzige Sohn von Eberhard Wolff von Gudenberg und Marita Wolff von Gudenberg. Er lebt mit seiner Ehefrau und drei Kindern auf dem Junkernhof im nordhessischen Meimbressen bei Kassel.

Leben[edit | edit source]

Seit seinem 4. Lebensjahr ist er selbst von der Redeflussstörung Stottern betroffen. Daraus entwickelte sich unter anderem seine Motivation zum Medizinstudium, welches er 1980-1981 an der FU Berlin und 1982-1986 an der Medizinischen Hochschule Hannover absolvierte.

Aufgrund seiner eigenen massiv ausgeprägten Stottersymptomatik brachte Wolff von Gudenberg über viele Jahre zahlreiche Therapien hinter sich, die nur wenig oder keine Verbesserung erzielen konnten.

1987 lernte Wolff von Gudenberg durch die amerikanische Selbsthilfebewegung die sprechmotorische Intensivtherapie PFSP (Precision Fluency Shaping Program[1]) nach Webster kennen. Dieses brachte ihm erstmals zeitweilige Kontrolle über das Sprechen, aufgrund mangelnder Nachsorge aber nicht den gewünschten langfristigen Erfolg.

Fluency-Shaping-Konzept[edit | edit source]

1994 traf Wolff von Gudenberg auf der Konferenz der International Fluency Association (IFA) einen israelischen Anbieter für Fluency Shaping - Software.[2] Im Anschluss daran reiste er für sechs Monate nach Jerusalem, um die Software im Rahmen einer Arbeitsgruppe der Hebräischen Universität zu übersetzen und an die deutschen Notwendigkeiten anzupassen. In den folgenden Jahren entwickelte Wolff von Gudenberg ein umfassendes Fluency Shaping Konzept, welches die Elemente Intensivtherapie, Gruppentherapie,[3] strukturierte Nachsorge und das Üben mit einer Biofeedback-Software auf neue Art und Weise kombinierte.[4] In über 20 Jahren hat sich dieses Fluency-Shaping-Konzept[5] nun im Rahmen der Kasseler Stottertherapie in Deutschland etabliert. Die Therapieeinrichtung[6] ist mittlerweile Deutschlands größter Therapieanbieter mit wissenschaftlichem Therapieansatz.[7]

Seit 2011 arbeitet Wolff von Gudenberg mit seinem Team an teletherapeutischen Konzepten und ist im Bereich der E-Health Versorgung aktiv. Es wurden teletherapeutische Sitzungen in die Nachsorge der Intensivtherapie implementiert sowie ein reines Online-Gruppentherapiekonzept[8] in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse[9] erstellt.

2011 gründete Wolff von Gudenberg das Parlo Institut,[10] ein privates Institut für Forschung und Lehre in der Sprachtherapie.

Publikationen[edit | edit source]

  • Euler, H.A., Wolff von Gudenberg, A., Neumann, K. (2006). Kasseler Stottertherapie für ältere Kinder schließt eine Behandlungslücke. Forum Logopädie Heft 5 (20), S. 25.
  • Euler, H.A., Anders, K., Merkel A., Wolff von Gudenberg, A. (2016). Kann eine methodenintegrierende globale Sprechrekonstrukturierung negative Emotionen mindern?. Logos Nr.2, 24. Jahrgang. S. 84
  • Euler, H.A., Wolff von Gudenberg, A., Neumann, K., Jung, K. (2009). Computergestützte Therapie bei Redeflussstörungen: Die langfristige Wirksamkeit der Kasseler Stottertherapie (KST). Sprache Stimme Gehör, 33, 200
  • Kettlitz, M, Westphal, L, Jung, K, Behrens, A, Euler, H, Wolff von Gudenberg, A. (2014). Teletherapie Stottern - Die Online-Intensivtherapie der Kasseler Stottertherapie. Jahrbuch e health.
  • Neef, N. E., Sommer, M., Neef, A., Paulus, W., Wolff von Gudenberg, A., Jung, K. & Wüstenberg, T. (2012). Reduced Speech Perceptual Acuity for Stop Consonants in Individuals Who Stutter. Journal of Speech, Language, and Hearing Research.
  • Neumann, K., Preibisch, C., Euler, H. A., von Gudenberg, A. W., Lanfermann, H. & Gall, V. & Giraud, A.-L. (2004). Cortical plasticity associated with stuttering therapy. Journal of Fluency Disorders
  • Neumann, K., Euler, H. A., von Gudenberg, A. W., Giraud, A.-L., Lanfermann, H., Gall, V. & Preibisch, C. (2003). The nature and treatment of stuttering as revealed by fMRI. A within- and between-group comparison. Journal of Fluency Disorders, 28, 381-410
  • von Tiling, J., Unger, J. P., Glück, C. W. & von Gudenberg, A. W. (2012). Kognitiv-Verhaltenstherapeutische Bausteine in der Behandlung des chronischen Stotterns. Stimme, Sprache, Gehör. 36. 1-6.

Weblinks[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. http://fluentspeech.com/
  2. http://drfluency.com/DrFluency/
  3. http://www.zeit.de/online/2009/25/stottern-reportage
  4. Natke, U., Alpermann A. (2010). Stottern. Erkenntnisse, Theorien, Behandlungsmethoden. 3. Auflage. S. 41, 95, 105
  5. Ochsenkühn, C., Thiel M., Ewerbeck C. (2015). Stottern bei Kindern und Jugendlichen. 3. Auflage. S. 126-129
  6. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/stottertherapie-ab-nach-k-assel-13359984.html
  7. Thum G., Mayer I. (2014). Stottertherapie bei Kindern und Jugendlichen. Ein methodenkombinierter Ansatz. S. 42
  8. http://www.medizin-management-verband.de/medizin-management-preis/gewinner-2015/
  9. https://www.tk.de/tk/spezielle-behandlungsangebote/apps-telemedizin/teletherapie-stottern/646542
  10. http://www.hna.de/lokales/hofgeismar/calden-ort74694/junkernhof-meimbressen-wird-forschungsinstitut-4718297.html

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