Andreas Marggraf
Vorlage:Export Andreas Marggraf (* ca. 1635 in Neuruppin in der Altmark; † um 1696 in Neuhausen, nördlich von Perleberg in der Prignitz) war ein deutscher Pfarrer. Er ist der Stammvater einer bedeutenden Apotheker- und Arztfamilie.
Abstammung[edit | edit source]
Als ältester nachweisbarer Vertreter der Familie gilt Christoph Marggrave, der 1623 als Musquetirer (Musketier) in Neuruppin erwähnt wurde. Der zwischen 1605 und 1610 geborene Hans Marggrafe war Bürger und Schuhmacher in Neuruppin und wahrscheinlich der Sohn des Christoph Marggrave. Er war verheiratet mit Anna Diter.
Andreas Marggraf hatte aus seiner Ehe mit Gertrud Trüstedt aus Gardelegen eine Reihe von Kindern. Drei Söhne sind bekannt:
- Sein vermutlich ältester Sohn Otto Andreas wurde „Chirurgus“ (Chirurg) in Berlin, erhielt dort 1718 das Bürgerrecht und war Stammvater der Ärztedynastie Marggraf.
- Paschasius Marggraf (1673-1739) war der zweite Sohn, der wie sein Vater Pastor wurde. Er war verheiratet mit Elisabeth Rücker (1679-1742). Deren Sohn Christian Jacob Marggraff (1703-1768) war Apotheker in Osterburg in der Altmark. [1] Seine Tochter Christiane Dorothea Marggraff heiratete den Apotheker George Christoph Schrader. Die Ehe hielt nur ein Jahr. Der Sohn Johann Christian Carl Schrader (1762-1826) [2], war ein bedeutender Schriftsteller und Mitglied der Königlichen Hof-Apotheken-Commission mit dem Titel Obermedizinalassessor.
- Der dritte Sohn Henning Christian Marggraf (1680 bis 1754), Hofapotheker und Assessor am Ober-Collegium medicum in Berlin[3] ergriff den Apothekerberuf und war der Vater von Andreas Sigismund Marggraf. Dieser gilt als letzter bedeutender Chemiker der Ära der Phlogistontheorie und entdeckte den Zuckergehalt heimischer Pflanzen.
Leben[edit | edit source]
Andreas Marggraf ergriff den Beruf des Pastors und somit einen Beruf, der in der damaligen Zeit häufig den sozialen Aufstieg aus dem Bauern- oder Handwerkertum bedeutete.
Er wird die Schule in Neuruppin unter dem gelehrten Rektor Christian Rose, der die Schule in den Jahren 1633-1667 leitete, besucht haben, der für die Berufswahl sicherlich eine große Bedeutung gehabt hat, da er hauptsächlich die Fertigkeit in der lateinischen Sprache und die „Befestigung des wahren Christentums aufgrund einer streng Lutherischen Dogmatik“ vermittelte. Marggraf wurde am 18. Juni 1651 an der Universität Frankfurt (Oder) zugleich mit Caspar Muche und Caspar Dieter (vielleicht seinem Vetter ?) immatrikuliert. Sie wurden als „Neoruppinenses Marchici pauperes“ (Bedürftige Studenten aus Neuruppin in der Altmark) bezeichnet.
Nach dem Studium wurde Marggraf 1666 in Stendal zum Pastor. Er wirkte erst in Ballerstedt in der Altmark, dann ab 1677 in Neuhausen, nördlich von Perleberg in der Prignitz.
Werk[edit | edit source]
- Piorum Laetitia Post Tristitiam, Fideliter Constantibus Promissa, Das ist: Frommer Christen und lieben Kinder Gottes seliger Wechsel des zeitlichen Leidens ... Zu letzter ... Ehre-Bezeigung Der ... Fr. Ilsabe Sibylla Gänsinn/ Edlen Frauen zu Putlitz ... Frauen Obrist-Wachtmeisterinnen von der Marwitz/ Wittwen ... / Welche im Jahr 1683. am 31.sten Tage des Monats Ianuarii ... eingeschlaffen ... am 21.sten Aprilis ... beygesetzet worden/ Und darauf In einer am folgenden Son[n]tage ... gehaltenen Trauer- Trost- und Gedächtniß-Predigt ... gerühmet Von Andrea Marggrafen/ h.t. Dienern am Worte Gottes zu Neuhausen/ Klützo und Krick. Berlin: Runge 1683
Zu Ilsabe Sibylla von der Marwitz, geb. Ganß zu Putlitz wird verwiesen auf:[4]
Literatur[edit | edit source]
- Christoph Friedrich, Andreas Sigismund Marggraf, Begründer der Zuckerindustrie, Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 10/2009, digital [6]
- Georg Edmund Damm, Deutsche Apothekerfamilien, XI. Die Familien Marggraf und Blell , Deutsche Apothekerzeitung , 1937, 82. Jahrgang Nr. 25, S. 337 [7] und S. 338 [8]
- Alexander Kraft: Chemiker in Berlin: Andreas Sigismund Marggraf (1709–1782). In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins, Band 58, 2009, S. 9–30, digital: [9]
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ Georg Edmund Damm, Beitrag zur Geschichte der Apotheke in Osterburg in der Altmark, Deutsche Apothekerzeitung , 1936, 81. Jahrgang Nr. 96, digital: S. 1284 [1] und S. 1285 [2]
- ↑ Nekrolog, in: Kritisches Repertorium für die gesammte Heilkunde, Band 12, Berlin 1826, S. 312, digital: [3]
- ↑ Marggraf, Henning Christian, Indexeintrag in: Deutsche Biographie, [4] abgerufen am 21. Juli 2016
- ↑ Eva Labouvie, Frauen in Sachsen-Anhalt: Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, Berlin 2016, ISBN 978-3-412-50128-0, S. 216, digital (Vorschau) [5] Die vorherigen Seiten werden leider in der Vorschau nicht angezeigt.