Annäherung (Begriffsklärung)
Annäherung im wörtlichen (geometrischen) Sinn bedeutet eine Verringerung des gegenseitigen Abstands von Objekten. Sie lässt sich mit Augenmaß oder durch verschiedene Messungen und Phänomene feststellen, siehe Vorlage:Hauptartikel
Der Begriff beschränkt sich aber nicht auf die räumliche Dimension. Im übertragenen Sinn können Annäherungen auch in anderen Bereichen erfolgen:
Annäherung im mathematischen Sinn[edit | edit source]
- durch mathematische Approximation
- durch Kurvenanpassung mittels Bézierkurve oder einen Polygonzug
- in der mathematischen Statistik durch den Erwartungswert
- Suchen zutreffender Wahrscheinlichkeitsverteilungen z. B. mittels Kreuzentropie
- als monotone oder asymptotische Annäherung von Kurven oder Funktionen, siehe auch asymptotischer Punkt
- als Annäherung an fehlerfreie Vermessungsnetze durch Netzausgleichung
- geometrisch z. B. bei Konvergenzen in der Perspektive oder in der Grafik
Annäherung bei physikalischen Phänomenen[edit | edit source]
- optisch in der Vergenz (Richtungsänderung) von Lichtstrahlen oder in der Blickrichtung der beiden Augen
- akustisch, etwa bei Harmonien oder durch Distanzänderung zum tonalen Zentrum eines Musikstücks
- mechanisch bei gedämpften Oszillationen (Schwingungen), die sich einer Ruhe- oder Gleichgewichtslage nähern, siehe Aperiodischer Grenzfall
- thermodynamisch z. B. beim Annähern an eine kritische Temperatur oder ein anderes kritisches Phänomen
Annäherung in persönlicher Hinsicht[edit | edit source]
- Kennenlernen und evtl. Annehmen anderer Meinungen und Standpunkte, siehe auch Diskussion
- Begegnung auf persönlicher und/oder auf emotionaler Ebene
- Rendezvous zweier Personen, erotische Annäherungsversuche
- Gespräch über religiöser Ansichten oder der Weltanschauung
- kirchengeschichtliche Bewegungen wie Ökumene oder Unionismus
Annäherung in Gesellschaft und Politik[edit | edit source]
- Konvergenz von Ansichten und Tätigkeiten durch Vereine, Fanclubs usw.
- allmähliche Verbindung von Gesellschaftsschichten durch Heirat, beispielsweise als Konnubium zwischen Adeligen und aufsteigendem Bürgertum
- Annäherung der öffentlichen Meinung an einen Normalzustand, siehe Hype-Zyklus
- „Wandel durch Annäherung“ in der europäischen Ostpolitik
- Friedensmissionen in Konfliktregionen, siehe z. B. Palästinenser versus Existenzrecht Israels