Apollonia Buchinger
Apollonia Buchinger (* 23. September 1954 als Ottilie Buchinger in Furth im Wald) ist die ehemalige Priorin eines Konvents des Erlöserordens im Kloster Altomünster in Oberbayern, Erzdiözese München-Freising. Das Kloster in Altomünster war das einzige des alten Zweiges der Birgittinen in Deutschland. Sr. Apollonia war die letzte verbliebene Konventualin des Klosters.[1]
Leben[edit | edit source]
Ottilie Buchinger und ihre drei Geschwister entstammen einfachen und bescheidenen Lebensverhältnissen. Die Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft. Der Vater arbeitete außerdem als Bauhelfer, um den Lebensunterhalt der sechsköpfigen Familie zu sichern.
Nach Abschluss der fünften Klasse an der Volksschule wechselte Ottilie Buchinger an das mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham. Dort legte sie 1974 in den Schwerpunktfächern Mathematik, Physik und Deutsch ihr Abitur ab. Beginnend mit dem Wintersemester 1974/75 studierte sie an der Universität Regensburg auf Lehramt für die Gymnasialfächer Mathematik, Erdkunde und Russisch. Von 1980 bis 1982 absolvierte sie ihr Referendariat am Willstätter-Gymnasium in Nürnberg.
Von frühester Kindheit an zeigte Ottilie Buchinger großes Interesse für geistliche Themen. Dazu gehörte auch die regelmäßige Teilnahme an Gebets- und Bibelkreisen. Von 1978 bis 1982 amtierte Ottilie Buchinger als Pfarrgemeinderatsvorsitzende in ihrer heimatlichen Expositurgemeinde Zenching.
Am 3. Januar 1983 erfolgte der Eintritt bei den Armen Schulschwestern in München. Dort erhielt sie zur Einkleidung den Ordensnamen Maria Apollonia. Nach Postulat und Noviziat legte Apollonia Buchinger am 15. August 1985 die zeitliche Profess ab.
Wirken[edit | edit source]
Nach dem Übertritt zu den Birgittinnen im September 1991 folgten dort die erste Profess am 22. Juli 1992 sowie die ewige Profess am 21. Juli 1995. Am 21. November 2013 wurde Mutter Apollonia, die das Amt zuvor bereits kommissarisch innehatte, vom Konvent zur Priorin gewählt.[2]
Seit 1986 war Sr. Apollonia gelegentlich als Übersetzerin für Russisch für Friedrich Kardinal Wetter, dem damaligen Erzbischof von München und Freising, tätig.
Seit Bekanntwerden der geplanten Auflösung des Konvents der Birgittinnen im Dezember 2015 durch die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens setzte sich Sr. Apollonia für den Erhalt des mehr als 500 Jahre alten Konvents des Erlöserordens ein.[3][4] Im Oktober desselben Jahres war mit einer Generalsanierung der fast 1.300 Jahre alten Konventsgebäude begonnen worden[1].[5]
Veröffentlichungen[edit | edit source]
- Der Birgittenorden aus der Sicht einer Insiderin, Kulturspiegel Altoland Sonderausgabe SBE, Juni 2012, S. 10–13 auf altomuenster.de
Weblinks[edit | edit source]
- Persönliche Website
- Schwester Appolonia - Klausur des Herzens, Fernsehporträt, Bayerischer Rundfunk, 24. Oktober 2015 (ARD-Mediathek)
- Stefan Sessler: Besuch im Kloster: Apollonia allein zu Haus, Münchner Merkur, 22. April 2013
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ 1,0 1,1 Erich Echter: Was geschieht mit Altomünsterer Kloster? In: Augsburger Allgemeine vom 6. April 2016.
- ↑ Apollonia zur neuen Priorin gewählt. In: Münchner Merkur vom 22. November 2013.
- ↑ Viktoria Großmann: Altmünster: Vatikan löst Brigittenkloster auf. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. Dezember 2015.
- ↑ Kloster Altomünster. Schwester Apollonia wirft Josef Mederer Kampagne vor, Münchner Merkur, 18. März 2016
- ↑ Robert Stocker: Altomünster: Kloster-Sanierung – im Umbruch. In: Süddeutsche Zeitung vom 18. April 2016.