Auctionata

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Auctionata ist ein Livestream-Auktionshaus und -Versandhändler für Luxusobjekte, Kunst, Antiquitäten und Sammlerstücke mit Sitz in Berlin und New York. Das Unternehmen betreibt laut eigenen Angaben ein Experten-Netzwerk von mehr als 300 Experten aus über 40 Ländern, das Auktionsobjekte aus mehr als 100 Kategorien bewertet.[1]

Geschichte[edit | edit source]

Auctionata wurde 2012 von Alexander Zacke und Georg Untersalmberger in Berlin mit Investorenkapital der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (zu der auch das Handelsblatt gehört) und der Otto Group gegründet.[2]

Im September 2012 ging der Onlineshop von Auctionata online.[3] Im Dezember fand schließlich die erste Auktion statt, die per Live-Stream im Internet übertragen wurde, und bei der ein Gesamtumsatz von 345.000 Euro erzielt wurde.[4] Im März 2013 gab das Unternehmen den Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde über 20,2 Millionen US Dollar bekannt.[5] Neuer Investor war das Venture-Capital-Unternehmen Earlybird.[6]Seit Mai 2013 finden auf Auctionata wöchentliche Livestream-Auktionen in den Kategorien Oldtimer, Uhren, Wein, Schmuck, Design, Kunst und Antiquitäten statt. Im März 2015 erhielt Auctionata 42 Millionen Euro in einer weiteren Finanzierungsrunde (Series C). Diese Runde wurde von dem börsennotierten Finanzinvestor MCI Management aus Warschau angeführt.[7]. Weitere Investoren waren die Hearst Corporation und Bernard Arnault.[8]

Vom Mai bis Oktober 2013 ging das Unternehmen eine Reihe von Kooperationen mit verschiedenen Online-Marktplätzen für Luxusprodukte sowie einer Bank ein.[9][10][11] Anfang Dezember 2013 wurde in Kooperation mit einem amerikanischen Unternehmen eine erste Auktion in den USA durchgeführt.[12]Im Juli 2015 gab das Unternehmen bekannt, bei einem jährlichen Wachstum von 195 % im ersten Halbjahr 2015 einen Nettoumsatz von 35,7 Millionen Euro erzielt zu haben.

Technologie der Live-Auktionen[edit | edit source]

Auctionata versteigert laut eigenen Angaben ausschließlich live und online, während der Auktionen sind allerdings auch immer Saalbieter anwesend. Für die Gebote, die online abgegeben werden, haben die Gründer von Auctionata, Alexander Zacke und Georg Untersalmberger, ein eigenes Versteigerungsformat entwickelt und zum Patent angemeldet. [13] Dabei werden die Versteigerungsobjekte während der Auktion in einer Studiosituation abgefilmt, wodurch das bisher bei Auktionen notwendige Studium des Kataloges sowie die zeit- und kostenintensive Anreise zur Besichtigung und Versteigerung der Objekte hinfällig werden soll. Die Technologie gilt jedoch noch als unerprobt und fehleranfällig.[14]

Im Gegensatz zur weitverbreiteten eBay-Auktion führt Auctionata Versteigerungen im Sinne des § 156 BGB durch, die beim zuständigen Ordnungsamt registriert und von einem Auktionator geleitet werden. Dadurch kommt kein Fernabsatzvertrag zustande.[15] Laut Gründer Alexander Zacke wurde die Technologie der Live-Auktionen in erster Linie entwickelt, um mit den multinationalen Auktionshäusern Christie’s und Sotheby’s in Wettbewerb zu treten.[16]
Die Titelmusik zur wöchentlichen Ausstrahlung der Live-Auktionen stammt von dem Berliner Komponisten Enis Rotthoff.

Objekte in der medialen Berichterstattung[edit | edit source]

2012 entdeckten die Experten von Auctionata ein Aquarell von Egon Schiele aus dem Jahr 1916 in einem privaten Nachlass[17] und schätzten es auf eine Million Euro. Laut Handelsblatt handelte es sich dabei um eine Sensation für den Kunstmarkt.[18] Gemäß Aussage der Eigentümerin des Bildes wäre dieses beinahe unentdeckt geblieben und „im Altpapier gelandet“.[19] Am 21. Juni 2013 wurde das Bild Liegende Frau online versteigert und für 1.830.000 Euro (2.400.000 USD) zugeschlagen.

Ebenfalls am 21. Juni 2013 wurde ein Ölgemälde von Carl Moll online versteigert und für 297.000 Euro (395.000 USD) zugeschlagen. Es handelte sich hierbei um den weltweit höchsten jemals für ein Bild dieses Malers erzielten Auktionszuschlag.[20][21]

Am 7. Juni 2013 wurde eine Patek Philippe Referenz 2499 Armbanduhr mit Chronometer, Mondphase und ewigem Kalender aus dem Jahr 1953 online versteigert und zu einem Rekordpreis von 470.000 Euro (611.000 USD) zugeschlagen.[22]

Im Oktober 2013 wurde bekannt, dass Vincent van Goghs Rohrfeder- und Bleistiftzeichnung „Die Ebene von La Crau“, entstanden im Mai 1888, bei Auctionata in Berlin auf 360.000 Euro geschätzt wurde und am 29. November 2013 versteigert werden sollte. Das Bild stammte aus dem Besitz des Hollywood-Produzenten und Oscar-Preisträgers Harold Hecht. An der „Eigenhändigkeit des Bildes“ bestand laut FAZ kein Zweifel.[23] Es ist dies das erste Original von Vincent van Gogh überhaupt, das in Deutschland versteigert wurde.[24]

Am 20. Juni 2015 wurde eine kaiserliche Chinesische Automatenuhr aus dem späten 18. Jahrhundert online versteigert und zu einem Rekordpreis von 3,370.000 Euro (3,850.000 USD) zugeschlagen. Bei dem Käufer handelte es sich um den Chinesischen Milliardär Liu Yiqian.[25]

Für den 26. September 2015 wurde die Versteigerung jenes Ferrari F310 angekündigt, mit dem Michael Schumacher an der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997 am 12. Oktober den großen Preis von Japan auf dem Suzuka International Racing Course gewonnen hat, sowie am 26. Oktober das berühmt-berüchtigte Finalrennen auf dem Circuito de Jerez gefahren ist. Der Bolide startet bei einem Preis von 650.000 Euro.[26]

Kritik[edit | edit source]

Möglicherweise gefälschtes Gemälde[edit | edit source]

Am 7. Dezember 2012 wurde das Oskar Kokoschka zugeschriebene Gemälde Rosen II versteigert, dessen Echtheit von der Fondation Oskar Kokoschka angezweifelt wurde. Das Gemälde erzielte bei Auctionata schließlich nur mehr 7.500 Euro, da das Auktionshaus das Negativ-Gutachten der Fondation Oskar Kokoschka trotz der vorliegenden Expertise von Oskar Kokoschka postwendend und ungekürzt veröffentlichte.[27][28]

Nutzung von fremden Markennamen für eigene Werbung in Suchmaschinen[edit | edit source]

Auctionata bemüht sich um eine aggressive Präsenz im Internet und kauft sich auch für bestimmte Schlüsselwörter auf die erste Seite bekannter Suchmaschinen ein. Als Schlüsselwörter fungieren auch die Namen traditionsreicher Auktionshäuser wie Lempertz, Van Ham, Villa Grisebach, Dorotheum, Im Kinsky, Bonhams, Christie’s, Sotheby’s usw.[29]

Auszeichnungen[edit | edit source]

Die Website auctionata.de wurde 2012 auf der Digital-Life-Design-Konferenz mit dem Digital Star Award ausgezeichnet.[30]

Weblinks[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]