Bodaisan Shoboji
Bodaisan Shoboji ist ein buddhistischer Tempel der Rinzai-Schule des Zen-Buddhismus in Dinkelscherben bei Augsburg, der im Jahr 1992 gegründet wurde. Der japanische Zen-Lehrer Hozumi Gensho Rōshi gab dem Tempel bei der Einweihung den Namen Bodaisan Shoboji was übersetzt in etwa „Berg der Erleuchtung, Tempel zur aufrichtigen Verehrung der drei Juwelen“ bedeutet.
Der Bodaisan Shoboji gehört zum Myōshin-ji im japanischen Kyōto, einer Hauptlinie des Rinzai-Zen, und steht unter dem Patronat des oben genannten Zen-Meisters Hozumi Gensho Rōshi, sowie Nishikata Tansetzu Rōshi und Kato Gikan Roshi.
Es handelt sich bei Bodaisan Shoboji um den ersten und bisher einzigen Zweigtempel dieser Tradition in Deutschland.
Bodaisan Shoboji erlangte bundesweite mediale Aufmerksamkeit, nachdem sein Gründer und Leiter Dorin Genpo Osho (Hans Rudolf Döring) 2017 wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern im Alter zwischen vier und dreizehn Jahren in einem Prozess vor dem Landgericht Augsburg verurteilt wurde. „Die erste in dem Prozess angeklagte Tat reicht ins Jahr 2001 zurück. Der Priester nahm damals in dem von ihm im Landkreis Augsburg gegründeten Tempel einen Jugendlichen mit Drogenproblemen auf. Bei spirituellen Atemübungen missbrauchte der Mann den 13-Jährigen.“[1] Der Trägerverein des Tempels, die Hakuin-Zen-Gemeinschaft e.V. gab dazu am 10. Juli 2017 eine Stellungnahme ab, in der es heißt: „Mit großen Schmerzen und anfänglich tiefer Verzweifelung mussten wir erfahren, dass unser langjähriger Leiter und Lehrer sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht hat und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen furchtbares Leid zufügte. Besonders schwer wiegt, dass er als buddhistischer Priester und Lehrer Schutzbefohlenen, Menschen, die ihn aufsuchten, weil sie Hilfe brauchten und ihm vertrauten, aufs schändlichste ausnutzte. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien. Ihnen wurde in einer Art und Weise Schmerzen und Leid zugefügt, die wohl ein Leben lang Narben hinterlässt. Es tut uns unglaublich leid, dass wir nicht in der Lage waren, diese schrecklichen Handlungen zu erkennen und zur Anzeige zu bringen.“[2]
Weblinks[edit | edit source]
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ Gefängnis statt Tempel. Kindesmissbrauch: Gericht schickt Zen-Priester lange in Haft. In: Stern (Zeitschrift) 11. Juli 2017
- ↑ Stellungnahme der Hakuin-Zen-Gemeinschaft e.V., abgerufen am 15. Juli 2015