Bossert&Erhard
Die Bossert & Erhard GmbH & Co. KG ist ein 1919 von August Erhard und Christian Bossert gegründeter Hersteller von Schreibgeräten mit Sitz im baden-württembergischen Mühlacker.
Geschichte[edit | edit source]
Gründung und Aufbau der Firma[edit | edit source]
In Pforzheim wurde 1919 die „Bossert&Erhard Pforzheim – Fabrik für feine Schreibgeräte und Taschengebrauchsartikel in Edelmetall“ von dem Kaufmann Christian Bossert und dem Techniker August Erhard gegründet.1923 zog das Unternehmen in ein größeres Gebäude an der Kronprinzenstraße, Pforzheim, um. Das Sortiment wurde durch Füllfederhalter, sowie Zigarrenabschneider, Maniküre-Bestecke und Schreibtischgarnituren erweitert. Zudem begann man mit dem Export: in Skandinavien, Holland, Belgien und einigen weiteren europäischen Ländern werden Verbindungen geknüpft. Auch in den Vereinigten Staaten und Südamerika fand man Käufer. 1929 gründete das Unternehmen in Mailand eine eigene Filiale. Im Jahr 1935 fanden einige Veränderungen im Unternehmen statt. Der Unternehmensgründer August Erhard scheidete aus der Firma. Im selben Jahr wurden zwei neue Produkte auf den Markt gebracht: Der METRO-Bleistift mit 1-mm-Minen sowie der erste Vierfarbstift COLOR.
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau[edit | edit source]
Beim Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 wurden auch die Werksanlagen des Unternehmens zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs halfen ehemalige Mitarbeiter beim Wiederaufbau der Firma, bereits im Mai 1946 wurde wieder produziert. 1947 wurde der Sohn des Firmengründers Walter Bossert als Teilhaber in die Firma aufgenommen. Kurze Zeit darauf entwickelte man den Vierfarbschreiber BOSCOLOR. Die Taschengebrauchsartikel wurden durch Feuerzeuge, Taschenmesser, Hülsen für Kämme und Lippenstifte erweitert.
Die Erfindung des Kugelschreibers inspirierte das Unternehmen zu zwei Modellen. Der EBOS-Kugelschreiber wurde 1951 auf den Markt gebracht. Kurz darauf folgte der Vierfarb-Kugelschreiber BOSCOLOR. 1952 wurde die Firma in eine Familien-Kommanditgesellschaft umgewandelt und Paul Stähle, der Schwiegersohn des Gründers, erhielt Prokura.
1957 starb der Gründer Christian Bossert an einem Herzinfarkt. Die Baupläne für einen Neubau in der Luisenstraße wurden 1959 genehmigt und 1960 umgesetzt.Übernahme durch das Ehepaar Hochstatter[edit | edit source]
1982 wurde die Firma Bossert&Erhard von dem Ehepaar Agnes und Helmut Hochstatter aufgekauft. Bereits vier Jahre zuvor hatte das Ehepaar die Firma Emrich erworben. Die Fusion der Marke Emrich mit der Firma Bossert&Erhard erfolgte 1994.
Bechtold Unternehmensgruppe[edit | edit source]
2014 wurden die Markenrechte des Unternehmens von der B+E Bechtold GmbH aufgekauft. Seit 2016 vertreibt die Marke in einer neuen Kollektion wieder Schreibgeräte unter dem Namen BOSSERT&ERHARD. In dem Familienunternehmen wurde zudem Felix Bechtold, der Sohn des Inhabers Richard Bechtold, in die Geschäftsleitung aufgenommen.