Concept Laser
Vorlage:Infobox Unternehmen Concept Laser GmbH ist ein im oberfränkischen Lichtenfels beheimateter Hersteller von 3D-Laser-Metalldruckern. Das 300 Mitarbeiter[1] starke Unternehmen wurde im Oktober 2016 von General Electric (GE) für 549 Millionen Euro aufgekauft; im Jahr 2015 erwirtschaftete es einen Gewinn von 25 Millionen Euro.[2]
Unternehmensgeschichte[edit | edit source]
Gegründet wurde Concept Laser im Jahr 2000 von Frank Herzog. Herzog, der bis heute als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens fungiert, sah während eines Studentenjobs in der Firma Modellbau Robert Hofmann GmbH des Onkels seiner heutigen Ehefrau eine Maschine, die das 3D-Verfahren mit Flüssigharz und UV-Licht umsetzte und hoffte daraufhin auf eine vergleichbare Lösung für die Verarbeitung von Metall, was mit dem Erscheinen des ersten 3D-Metalldruckers im Jahr 1998 möglich wurde.
Concept Laser als Teil der Hofmann Innovation Group[edit | edit source]
Neben den ebenfalls im Gewerbegebiet An der Zeil im Stadtteil Schney ansässigen Unternehmen Werkzeugbau Siegfried Hofmann GmbH (u.a. Gewinner „Werkzeugbau des Jahres 2005“) und Robert Hofmann Modellbau GmbH wurde auch Concept Laser Teil der Unternehmensgruppe Hofmann Innovation Group GmbH, die im Ursprung 1958 als Werkzeugbau Hofmann in Lichtenfels gegründet wurde.
Concept Laser entwickelte ein patentiertes Verfahren, das im Gegensatz zu anderen Lasersinter-Methoden eine stochastische Belichtungsstrategie anwendet, die nach dem „Island-Prinzip“ einzelnen Schicht sukzessive abarbeitet. Dieses unter der Marke LaserCUSING® eintragene Verfahren ermöglicht eine deutliche Reduktion von Spannungen im Bauteil und ermöglicht das Generieren von verzugsarmen und großvolumigen Bauteilen.[3] Präsentiert wurden die ersten LaserCUSING®-Maschinen 2001 auf der EuroMold.[4][5]
Im Gegensatz zum Privatkundenbereich für 3D-Drucker, wo vor allem Mitbewerber aus den Vereinigten Staaten und Asien den Weltmarkt dominieren, zählte Concept Laser nach dem Marktführer EOS aus Krailling und neben den Mitbewerbern SLM Solutions aus Lübeck und Realizer aus Borchen bereits in den frühen 2010er Jahren zu den Hauptakteuren auf dem weltweiten Markt für industrielle High-End-Maschinen, die Werkstücke mithilfe von Laserlicht oder UV-Strahlen aus Metallpulver oder speziellen Flüssigkunststoffen erzeugen. Der US-Marktforscher Terry Wohlers äußerte diesbezüglich im Herbst 2012: „Vergangenes Jahr stammten zwei Drittel aller weltweit verkauften Maschinen für Laserschmelz-Technik aus deutscher Produktion“. Dabei hatte EOS 2012 weltweit rund 40 Prozent Marktanteil und Concept Laser, SLM und Realizer bestückten rund ein Viertel zusammen.[6]
Aufgrund der zunehmenden Akzeptanz der generativen Fertigung und der angebotenen Produkte verbuchte das Unternehmen überdurchschnittliche Wachstumszahlen zwischen 40 und 50 Prozent. Von 2013 auf 2014 kam es dann zu einer Umsatzsteigerung von 75 Prozent, was vorwiegend dem Absatz von Großanlagen in der 1000 W/m2-Laser-Klasse zuzuschreiben war. 2013 lag der Auftragseingang bei 84 Maschinen.[7] 2014 lag dieser bei 110 Maschinen und 2015 bereits bei 161 Maschinen, was zu einer Umsatzsteigerung von 54 Prozent gegenüber 2014 führte.[8]
Mitte September 2016 berichtete Stefan Asche in den VDI nachrichten über Verkaufsspekulationen. In diesem Zusammenhang schrieb er abschließend: „Die drei Unternehmen [EOAS, SLM, Concept Laser] sind nicht nur in Deutschland führend. Sie bilden weltweit die Speerspitze in ihrer Branche.“[9]
Concept Laser unter Generel Electrics[edit | edit source]
2016 beschloss man dann den Verkauf der Hauptanteile an GE und löste sich damit von der Hofmann Innovation Group.[10][11] Mit einer ursprünglich durch den Mutterkonzern GE geplanten Investition in Höhe von 100 Mio. Euro wird Concept Laser seit September 2017 am Standord Lichtenfels ausgebaut, wodurch GE vor allem den Einsatz in der Luftfahrtbranche ausbauen und 400 weitere Arbeitsplätze am Standort Lichtenfels schaffen will.[1] Da der alte Firmensitz im Gewebegebiet in Schney trotz eines ursprünglich Ende 2016 beantragten 35.000 m²-großen Erweiterungsbaus zu klein ist, wurde im April 2017 vom Lichtenfelser Stadtrat in einer Sondersitzung der Neubau mit Verwaltungs- und Produktionsgebäuden im neu entstehenden Gewerbegebiet B 89 an der A 73 (hier Teilabschnitt der BAB 173) beschlossen. Das Areal geht komplett an Concept Laser und den Mutterkonzern GE für die Errichtung eines 117.000 m²-großen „3D-Campus“ mit repräsentativem Verwaltungsgebäude und Produktionsanlagen über. Am neuen Campus soll Ende 2018 der Produktionsbetrieb aufgenommen werden.[10]
Auszeichnungen (Auswahl)[edit | edit source]
- 2001: EuroMold Award in Silber für die LaserCUSING® Anlage M3 linear
- 2008: Anerkennung beim Innovationspreis Bayern 2008 für die LaserCUSING® Anlage M2 cusing[12]
- 2014: Bayerns best 50[13]
- 2015: „Wachstumschampion“, FOCUS
- 2016: International Additive Manufacturing Award[14] für das Tool QM Meltpool 3D
- 2016: Materialica Design & Technology Award für das Projekt „NextGen Spaceframe“ zusammen mit den beteiligten Projektpartnern
- 2016: „Wachstumschampion“, FOCUS
- 2016: 1. Hauptpreis beim Innovationspreis Bayern 2016 für das Tool QM Meltpool 3D
- 2017: iF Design Award für das User Interface Design der Software CL WRX 3.0
Neben dem Unternehmen wurde auch Frank Herzog als Unternehmer mehrfach ausgezeichnet.[15]
Weblinks[edit | edit source]
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ 1,0 1,1 Franz-Martin Engeser: Concept Laser in Lichtenfels. General Electric investiert 100 Millionen Euro. BR24, 25. April 2017.
- ↑ Concept Laser. GE übernimmt Mehrheit an 3D-Druck-Anlagenbauer. Handelsblatt. 27. Oktober 2016, abgerufen am 4. November 2017.
- ↑ Johannes Gartner: Concept Laser GmbH / Hoffmann Innovation Group. 3Druck.com - Das Magazin für 3D-Drucktechnologien (3Druck.com), 20. Februar 2013.
- ↑ Vorlage:Cite web
- ↑ Vorlage:Cite web
- ↑ Thomas Kuhn: Wie 3-D Druck die Industrie revolutioniert. Wirtschaftswoche, 16. November 2012.
- ↑ Ulrich Knorra: Concept Laser steigert Umsatz um 75 Prozent. Onlineartikel, Springer Professional, 17. März 2015.
- ↑ Concept Laser mit höchstem Umsatz bisher. 3Dmake.de, 16. März 2016.
- ↑ Stefan Asche: Deutsche Drucker begehrt.VDI nachrichten, Ausg. 37, 15. September 2016.
- ↑ 10,0 10,1 Stadtrat Lichtenfels beschließt Neubau von Concept Laser. inFranken.de, 24. April 2017.
- ↑ Ramona Popp: Expansion an der Zeil: drei Unternehmen in Lichtenfels wachsen kräftig. inFranken.de, 1. Dezember 2016.
- ↑ Anlagentechnik Bayerischer Innovationspreis: Concept Laser ist dabei. medizin&technik11. August 2008.
- ↑ Bayerns Best 50. Handwerkskammer für Oberfranken, 11. August 2014.
- ↑ IAMA 2016: Concept Laser wins the race. Pressemitteilung, herausgegeben von Sylke Becker, Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, Frankfurt a.M., Februar 2016.
- ↑ Concept Laser und Frank Herzog erhalten zahlreiche Auszeichnungen. Form+Werkzeug, 19. Januar 2017.