Das (Bildungs)system
Vorlage:Infobox Film Das (Bildungs)system ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016. Er löste im bayerischen Kultusministerium mehrfach Diskussionen über das Schulsystem aus, hatte am 24. Juli 2016 Premiere im Mathäser-Filmpalast in München.[1][2]
Handlung[edit | edit source]
Die Dokumentation ist aus Sicht der Schüler aufgebaut und beschreibt systematisch Alltagsprobleme von Gymnasiasten.[3]
Der Film beginnt szenisch mit einem filmischen Einstieg. Ein Schüler war während einer Jahrgangsstufenversammlung zu laut und wird deswegen nach der Schule zum Direktoratsgespräch gebeten, in welchem er selbstbewusst erklärt, dass er die Schule verlassen wird. Der Gymnasiast nennt einige Punkte, man würde beispielsweise nicht individuell gefördert werden, keiner dürfe mehr eine eigene Meinung haben durch zu große Klassenanzahlen. Dann verlässt er das Büro des Direktors und die Schule zugleich.
Nun wird dokumentarisch berichtet. Kritisiert werden die Einführung des achtjährigen Gymnasiums, Vertretungsstunden, Ausfallstatistiken, Digitalisierung und der Lehrinhalt. Gezeigt werden Interviewausschnitte mit Jimmy Schulz, Wolfgang Heubisch, Ludwig Unger, Britta Hundesrügge, Sylvie Schnaubelt, Julia Lindner, Martin Löwe, Lena Bungic, Alexander Spöri und Burkhard Gniewosz.[4][5]
Im zweiten Teil des Films zeigen die Filmemacher ihre Lösungsansätze auf, wie man Schule besser gestalten könnte.[4]
Am Ende werden jede Menge politische Reaktionen aufgezählt. Die Filmemacher bekamen zwei Drohbriefe und zwei Androhungen von Klagen. Staatssekretär Georg Eisenreich sagte seinen Interviewtermin ab, da er eine solche Kooperation zwischen Schülern und dem Kultusministerium nicht vorteilhaft findet. Britta Hundesrügge sprach sich im Interview kritisch gegenüber dem G8 aus, reichte jedoch zwei Wochen vor der Premiere einen Antrag zur Beibehaltung des achtjährigen Gymnasiums beim Bezirksparteitag der FDP Oberbayern ein.[6]
Hintergrund[edit | edit source]
Der Film wurde aus der Sicht von Schülern produziert, die die Probleme im Bildungsbereich jeden Tag mitbekommen.[3] Während der Produktion begegneten ihnen ein sprachloser Pressesprecher des bayerischen Kultusministeriums Ludwig Unger, der später auf seine Persönlichkeitsrechte aufmerksam machte und Politiker, die später ihre Meinung erneut revidierten.
Auf journalistische Reinheit der Veröffentlichungen des Filmteams „MovieJam Studios“ wurde jedoch nicht immer genau achtgegeben, was im Nachhinein für Probleme mit dem Kultusministerium sorgte, sodass er nicht nur dort hohe Wellen schon vor der Veröffentlichung schlug, sondern auch im gesamten Landkreis München.[2]
Ludwig Unger schwieg nämlich zur Frage im Interview, ob ihm der Begriff „Vertretung ohne Lehrer“ etwas sagen würde 35 Sekunden. Diese Aufnahmen machten daher schnell im Internet die Runde.[3]
Die Grünen und die SPD bezogen Stellung und bestätigten, dass es tatsächlich ein Prinzip Vertretung ohne Lehrer gäbe, indem Schüler bedingt durch den allgemeinen Lehrermangel bei Stundenausfall unbeaufsichtigt und alleine im Klassenzimmer die Zeit absitzen müssen.[2][6] Das Kultusministerium beschönigte mit solchen Begriffen allgemein die Ausfallstatistik.[6]
Das Prinzip wurde im Nachhinein unbenannt in „eigenverantwortliches Arbeiten“. Der Zweck dahinter blieb genau derselbe.[2]