Dialogue en Route
Dialogue en Route lädt ein, die religiöse und kulturelle Vielfalt der Schweiz zu entdecken. Stätten und Wegrouten, die von der bewegten Geschichte und pluralen Gegenwart zeugen, bieten Vermittlungsangebote und Dialoganlässe.
Vielfalt braucht Dialog, Dialog braucht Vielfalt. Der kulturelle Reichtum blüht auf, wo Menschen unterschiedlicher Religion, Kultur und Weltanschauung respektvoll und gleichberechtigt zusammenleben.
Ob Gruppen, Schulklassen, Individualreisende - "Dialogue en Route" ermutigt, mit offenen Augen unterwegs zu sein. Das Ziel ist es, dass auch Fremde nach dem Weg gefragt werden können. Und dass es ein Weg der Begegnung sein kann.
2017 startet das Projekt in den Regionen Ostschweiz und Zürich. Bis 2019 wird «Dialogue en Route» landesweit realisiert.
Die Guides[edit | edit source]
Heute findet wenig bis gar kein Austausch von Jungen - und auch Erwachsenen - über verschiedene Glaubenshaltungen statt. Dies, obschon die Pluralität an Religionen und Weltanschauungen in der Schweiz seit jeher eine gesellschaftliche Realität ist. Dies führt zu Missverständnissen, Vorurteilen und manchmal auch zu Konflikten oder Ausgrenzung.
Terrorgewalt, Machtmissbrauch, Fundamentalismus - die globalen Schlagzeilen im Zusammenhang mit Religion wirken sich real auf das Zusammenleben aus. Besonders davon betroffen sind die jungen Menschen selbst. Für das friedliche Zusammenleben in der Zukunft ist es zentral, dass ihre Stimmen gehört und ihre Dialogkompetenzen gestärkt werden.
"Dialogue en Route" stellt junge Menschen ins Zentrum des Dialogs. Speziell geschulte junge „Guides“ führen Schulklassen und andere Gruppen durch die religiös-kulturellen Stätten und auf Wegrouten, die als Lern- und Begegnungsorte aufgebaut sind.
Herzstück von "Dialogue en Route" sind die jungen Guides, die an manchen Orten im Einsatz stehen. Guides sind junge Türöffner, die durch die religiös und weltanschaulich plurale Geschichte und Gegenwart begleiten.
Sie sind Experten ihrer eigenen Erfahrungen, die sie mit dem Ort verbinden. Sie haben selber viele Fragen, und wagen sich auch an die Diskussion von aktuellsten Herausforderungen im Zusammenleben.
Die Guides werden bei einem Training in Zusammenarbeit mit Pädagogischen Hochschulen und internen Weiterbildungsworkshops geschult. Regelmässig treffen sie sich zum Teambuilding und Austausch.
Stationen und Routen[edit | edit source]
Stationen stellen bedeutende kulturelle und religiöse Stätten, Bildungshäuser und Kulturinstitutionen dar. Sie vermitteln mit diversen Angeboten historisches Erbe und originale Begegnungen, bieten Lernanlässe und Gastfreundschaft.
Die Routen erschliessen bewegende Kulturräume und Religionslandschaften. Schritt für Schritt wird Geschichte gegenwärtig. Es wird Themen nachgegangen, die Menschen von heute umtreiben.
Die Angebote[edit | edit source]
An den Stationen und mit den Routen präsentiert sich eine Vielfalt an qualitativ ansprechenden Angeboten in den Bereichen Bildung, Begegnung und Gastfreundschaft.
Die Angebote wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Anbietern, Guides und Fachpersonen der Religions- und Kulturvermittlung sowie teils Pädagogischen Hochschulen konzipiert.
Angebote für Schulklassen gewichten das erfahrungsorientierte Lernen. Sie sind kompatibel mit dem Lehrplan 21. Als integrierte ausserschulische Angebote umfassen sie eine Vor- und Nachbereitung in der Schule. Für Lehrpersonen steht didaktisches Begleitmaterial in der Perspektive ERG zur Verfügung.
Eine breit abgestützte Bewegung[edit | edit source]
Hauptprojektträgerin von „Dialogue en Route“ ist als Koordinatorin die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS. Gemeinsam getragen wird das Projekt jedoch von den grossen Religionsverbänden in der Schweiz. Die Schweizerische Bischofskonferenz SBK, der Schweizerische Evangelischen Kirchenbund SEK, die Föderation Islamischer Dachorganisationen der Schweiz FIDS und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG setzen damit ein Zeichen für den Religionsfrieden.
Das Projekt steht unter dem Patronat der schweizerischen UNESCO-Kommission und ist Teil des Integrationsdialogs der Tripartiten Agglomerationskonferenz TAK. An der Realisation sind die Universitäten Bern, Lausanne und Luzern sowie die Pädagogischen Hochschulen Graubünden, St.Gallen, Thurgau und Zürich beteiligt. Finanziert wird es durch kantonale Lotteriefonds, den Integrationskredit des Bundes, die Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB, die Stiftung Mercator Schweiz, die Ernst Göhner Stiftung, die Paul Schiller Stiftung, Zürich und und viel Eigenleistung der beteiligten Akteure.
IRAS COTIS[edit | edit source]
Die Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS, die das Projekt koordiniert, ist eine schweizerische Dachorganisation der Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich im interreligiösen und weltanschaulichen Dialog engagieren. Der Arbeitsgemeinschaft gehören rund 75 institutionelle Mitglieder an. Vertreten sind unter anderem Vereinigungen der Aleviten, Baha’i, Buddhisten, Christen, Hindu, Juden, Muslime und Sikhs sowie Bildungshäuser und Hilfswerke.