DingeDenkenLichtenberg
Unter dem Titel DingeDenkenLichtenberg wird von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen vom 30. Juni 2017 bis 3. Oktober 2017 in der Paulinerkirche in Göttingen eine Ausstellung gezeigt, die einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts gewidmet ist. Aus Anlass des 275. Geburtstages von Georg Christoph Lichtenberg werden seine erhaltenen physikalischen Instrumente und sein schriftlicher Nachlass ausgestellt. Dabei wird der Versuch unternommen, Lichtenberg nicht auf seine berühmten Aphorismen einerseits oder auf seine Wirkung als Experimentalphysiker andererseits zu reduzieren, sondern die Vielfalt seiner Beobachtungen, Interessen und Leistungen zu vermitteln. Lichtenberg wird so "als beispielhafte Persönlichkeit eines Wissenschaftlers und akademischen Lehrers des 18. Jahrhunderts" gezeigt.[1] Die Ausstellung ist ein "Schritt zum Forum Wissen", dem "zukünftigen Wissens-Museum der Universität".[2]
Besondere Exponate[edit | edit source]
Unter den mehr als 200 Exponaten ragen die von Lichtenberg als "unentbehrlich" bezeichnete Luftpumpe der Londoner Instrumentenbauer Nairne & Blunt von 1782 (heute in der Sammlung des I. Physikalischen Instituts der Universität Göttingen sowie sämtliche erhaltenen "Sudelbücher" aus der Sammlung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen heraus. Außerdem sind ein mehr als 3 Meter großes Spiegelteleskop, das Lichtenberg zusammen mit Abraham Gotthelf Kästner 1786 als Geschenk des englischen Königs und hannoverschen Kurfürsten Georg III. entgegen nehmen durfte (heute in der Sammlung des Instituts für Astrophysik der Universität Göttingen) und der dazugehörige Spiegel von Friedrich Wilhelm Herschel sowie das berühmte polemisch-ironische Plakat ("Avertissement") gegen den als Zauberkünstler auftretenden Illusionskünstler Jacob Philadelphia besonders hervorzuheben.
Verschiedenes[edit | edit source]
Die Ausstellung steht im Kontext mit weiteren Veranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen, die 2017 in Göttingen im Gedenken an Georg Christoph Lichtenberg durchgeführt werden.[3] Kooperationspartner der Ausstellung sind die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, das I. Physikalische Institut, die Lichtenberg-Gesellschaft e.V. und die Zentrale Kustodie der Universität Göttingen.
Ausstellungskatalog[edit | edit source]
Zu der Ausstellung erschien eine bebilderte Begleitpublikation als gedruckte Ausgabe und als frei zugängliche Open-Access-Veröffentlichung (siehe Literatur und Weblinks). Sie enthält neben Grußworten und einer Einführung in die Ausstellung, 39 ausgewählte Exponate als ganzseitige Abbildungen mit entsprechenden Nachweisen und Erläuterungen. Die Veröffentlichung ist durchgängig zweisprachig (deutsch/englisch) gehalten.
Literatur[edit | edit source]
- Christian Fieseler, Steffen Hölscher, Johannes Mangei (Hrsg.): DingeDenkenLichtenberg. Ausstellung zum 275. Geburtstag Georg Christoph Lichtenbergs. Universitätsverlag, Göttingen 2017, ISBN 978-3-86395-305-8.
- Alexander Košenina: Blitze wie Champagner. Der Erfinder von Plus und Minus. Göttingen feiert den Philosophen Georg Christoph Lichtenberg in einer Ausstellung als Experimentalphysiker. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Juli 2017, Feuilleton, S. 14.
Weblinks[edit | edit source]
- Webseite der Ausstellung
- Virtuelle Ausstellung
- Eintrag in Portal Kulturerbe Niedersachsen
- Artikel in ZEIT online vom 27. Juli 2017
- Bericht des Göttinger Tageblatts vom 30. Juni 2017
- Bericht der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen vom 7. Juli 2017
- Ausstellungskatalog (Print und Open Access (PDF; 41 MB)
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ http://www.zeit.de/news/2017-06/27/literatur-lichtenberg-wird-zum-275-gefeiert-27155402
- ↑ Ulrike Beisiegel: Grußwort. In: DingeDenkenLichtenberg. Ausstellung zum 275. Geburtstag Georg Christoph Lichtenbergs. Universitätsverlag, Göttingen 2017, S. 7
- ↑ https://www.goettingen.de/magazin/artikel.php?artikel=20641&menuid=620