Duden Institute für Lerntherapie
Die Duden Institute für Lerntherapie führen integrative Lerntherapien zur Überwindung von Lese-Rechtschreib-Schwäche (bzw. Legasthenie), Rechenschwäche (bzw. Dyskalkulie) und Englischschwäche durch. Duden Institute für Lerntherapie werden im Rahmen eines Franchisesystems mit deutschlandweit ca. 40 Franchisenehmern an nahezu 70 Standorten betrieben.[1] Franchisegeber ist die DI Lerntherapie GmbH in Berlin, die auch eigene Institute betreibt. Zusammen mit dem Anbieter PTE Franchise GmbH sind sie Marktführer im Bereich der integrativen Lerntherapie in Deutschland.
Tätigkeit[edit | edit source]
Das Hauptgeschäftsfeld der Duden Institute für Lerntherapie sind integrative Lerntherapien basierend auf der Dissertation „Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht der Grundschule“ von Andrea Schulz als wissenschaftliche Grundlage.[2]
Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die aufgrund von Entwicklungsverzögerungen im Bereich wesentlicher kognitiver Fähigkeiten eine mathematische Grundbildung bzw. das Lesen oder richtige Schreiben oder auch Grundkenntnisse in der englischen Sprache in der Regelausbildung nicht ausreichend erwerben konnten und auch durch eine übliche Nachhilfe ihre Schwierigkeiten nicht überwinden können. Hierbei wird die jeweilige Fachdidaktik mit Elementen aus der Spieltherapie, Ergotherapie und Familientherapie verbunden.
Lerntherapien an den Duden Instituten werden zumeist als Einzeltherapie oder in einer Kleinstgruppe mit höchstens drei Kindern durchgeführt. Dadurch kann auf die individuellen Schwierigkeiten eines Kindes eingegangen werden. Während der Schulferien besteht außerdem eine Intensivtherapiewoche. Hier wird innerhalb von fünf Tagen der Fokus auf einen Themenschwerpunkt gelegt, der in jeweils drei Stunden an den Vormittagen bearbeitet wird. Dies führt zu schnelleren Lernerfolgen und stärkt das Selbstbewusstsein der Klienten. Das Konzept wird für alle Altersstufen verwendet, da die Therapien auf einer tiefgründigen Diagnostik und daraus resultierenden individuellen Therapieplänen basieren.
Ein Pfeiler der Lerntherapien ist die therapeutische Beziehung. Zudem werden nach dem Vorbild der Familientherapie auch die Eltern einbezogen, indem sie fortlaufend über die Inhalte der Therapie informiert werden und durch weiteres Arbeiten zu Hause eine erfolgreiche Therapie unterstützen. Es besteht zudem eine Zusammenarbeit mit den Schulen der Kinder, die idealerweise Nachteilsausgleiche ermöglichen, aber auch im Austausch mit den Lerntherapeuten über den aktuellen Stand und die Fortschritte der Kinder stehen. Je nach regionalen Gegebenheiten und bei Vorliegen einer Bedrohung der seelischen Gesundheit und einer Teilhabebeeinträchtigung des Klienten am gesellschaftlichen Leben erfolgt auch eine Zusammenarbeit mit kommunalen Jugend- oder Sozialämtern. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit einer Finanzierung der Lerntherapie nach § 35 a SGB VIII unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern.
Das Konzept wurde von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Duden Institute weiterentwickelt und deren Erkenntnisse sowie Materialien in Fachzeitschriften und Handbüchern veröffentlicht.[3][4][5][6][7] Die Duden Institute für Lerntherapie veranstalten außerdem halbjährlich Fachtagungen, die dem fachlichen und unternehmerischen Austausch der Partner sowie der Weitergabe neuer Erkenntnisse aus den Fachwissenschaften dienen.[8] Sie sind somit führend im wissenschaftlichen Bereich der Lerntherapie.
Mit den PuLs-Studien (Teil 1: Psychosoziale Belastungen und Lernschwierigkeiten; Teil 2: Mobbing) aus den Jahren 2015 und 2016 untersuchten wissenschaftliche Mitarbeiter der Duden Institute für Lerntherapie den Zusammenhang zwischen Lernstörungen und psychosozialen Belastungen, insbesondere durch Mobbing.[9] Die Studie traf auf eine breite Presse- und Medienresonanz, durch die das Thema stärker in die Öffentlichkeit getragen werden konnte.[10][11][12][13] [14][15]
Die Duden-Lerntherapie-Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte die Auswirkungen der Finanzierung von Lerntherapie auf die Deckung des Bedarfs und die Zusammensetzung der Klientel, die eine Lerntherapie in Anspruch nehmen kann. Hierzu wurden Daten zu über 1.000 Lerntherapien, die in den letzten 25 Jahren (1992-2017) an den Berliner Duden Instituten für Lerntherapie durchgeführt wurden, verwendet. Sie ist damit die einzige Untersuchung der lerntherapeutischen Klientel über 25 Jahre hinweg.[16]
Unternehmensstruktur[edit | edit source]
Die Duden Institute für Lerntherapie sind in Form eines Franchisesystems organisiert. Die Zentrale mit Sitz in Berlin ist für die Bereitstellung und Weiterentwicklung des inhaltlichen Konzepts, der Materialiensammlung, der Ausbildung von Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten, das zentrale Marketing sowie die Weitergabe von kaufmännischen, werblichen und allgemeinen unternehmerischen Erfahrungen zuständig. Sie führt mehrere eigene Institute im Raum Berlin. Die Franchisepartner wirtschaften nach einer ausführlichen Schulung und Einführung in das System sowie nach einer vollständigen Therapeutenausbildung eigenständig unter dem Markennamen und mithilfe der bereitgestellten Materialien.
Zum Austausch und zur Weiterentwicklung des Systems werden regelmäßig Jahrestagungen, Fachtagungen, eine Unternehmerakademie und ab 2017 Kongresse durchgeführt, bei denen jeweils der Austausch zu wirtschaftlichen, fachlichen und praktischen Erfahrungen im Vordergrund steht. Systempolitische Entscheidungen und der regelmäßige Informationsaustausch zwischen dem Franchisegeber und den Franchisenehmern werden im Rahmen eines Beirats des Systems getroffen.
Das Franchisesystem der DI Lerntherapie GmbH ist Vollmitglied des Deutschen Franchise-Verbands (DFV), wurde von diesem zertifiziert und in den Jahren 2009, 2013 und 2016 mit dem F&C Franchise Award Gold ausgezeichnet, der auf einer anonymen Zufriedenheitsbefragung aller Partner beruht. Es steht damit auf der Premiumliste der Franchisesysteme in Deutschland. Im Jahr 2014 war es zudem einer der drei Finalisten für das „Franchisesystem des Jahres“. Das Unternehmen wurde in den Jahren 2007, 2008, 2013 und 2015 für den Großen Preis des Mittelstandes nominiert und 2007 als Finalist ausgezeichnet. [17]
Geschichte[edit | edit source]
Die Duden Institute für Lerntherapie entwickelten sich aus den Paetec Instituten für Lerntherapie, die 1992 im Rahmen der Paetec GmbH und später der Duden Paetec GmbH gegründet und aufgebaut wurden. Einer der Gründer war der damalige Geschäftsführer der Paetec GmbH und heutige Geschäftsführer der DI Lerntherapie GmbH Gerd-Dietrich Schmidt.
Seit 1995 werden das Konzept und die Materialien zur Durchführung integrativer Lerntherapien im Rahmen eines bundesweiten Franchisesystems betrieben.
Nach einem ersten Kooperationsvertrag im Jahr 2000 zwischen der Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH und der Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (BIFAB) mit den bekannten Marken Duden, Brockhaus und Meyer sowie über eine Mehrheitsbeteiligung des BIFAB im Frühjahr 2003 gehören die Institute seit 2004 zur Marke Duden und zur Duden-Lernwelt. Im September 2008 wurden so aus den Paetec Instituten für Lerntherapie die Duden Institute für Lerntherapie.
Nach der Übernahme des BIFAB durch die Franz Cornelsen Bildungsgruppe im Jahr 2009 und nach internen Umstrukturierungen wurde das Geschäft der Duden-Lerntherapie durch Abspaltung aus der Duden Paetec GmbH zu einem eigenen Unternehmen ausgegründet. Dieses wurde zum 1.Januar 2013 an den Geschäftsführer Gerd-Dietrich Schmidt verkauft und arbeitet nun als unabhängiges Unternehmen in den Bereichen der Lerntherapie und des Franchisings. Die Marke „Duden“ darf weiter genutzt werden.
Kooperationen[edit | edit source]
In den Duden Instituten für Lerntherapie wird auch Forschung betrieben und sie sind in der akademischen Welt bestens vernetzt. Das Unternehmen kooperierte im Rahmen des RaSch-Projekts mit der Universität Potsdam. Hier wurden kognitive, sprachliche, motorische und emotionale Fähigkeiten sowie die Schriftsprache von Schulkindern in heterogenen Einzel- und Gruppensituationen getestet, um Chancen und Risiken für das erfolgreiche Erlernen der Schriftsprache zu beleuchten. Im Rahmen einer großen Studie mit ca. 150 Drittklässlern wurden auch neun Kinder mit einer LRS aus den Duden Instituten Berlin untersucht. Nach einem Jahr Lerntherapie soll für diese neun Kinder eine Verlaufsmessung durchgeführt werden, um die Wirksamkeit der Lerntherapie zu untersuchen.[18]
Die Juniorprofessorin Silvia Schneburg und Susanne Dögnitz von der Universität Leipzig entwickeln ein Instrument, das es mit überschaubarem Aufwand ermöglicht, Jugendliche mit erheblichen Schwierigkeiten im Mathematikunterricht an weiterführenden Schulen zu erkennen – und dadurch zu gewährleisten, dass sie zielgerichtet gefördert werden können. Dazu sollen typische Fehler, die von rechenschwachen Jugendlichen begangen werden, identifiziert und geeignete Aufgabenformate bestimmt werden. Die Zentrale der Duden Institute für Lerntherapie unterstützt das Projekt, indem Mitarbeitern der Universität Leipzig – unter strengen Auflagen – Zugang zu Diagnosebögen aus dem Archiv der Duden Institute ermöglicht und die Herstellung digitaler Kopien bzw. die Auswertung der enthaltenen Daten erlaubt wurde.[19]
Im Rahmen des Projekts „alphaPROF“ wurde in Zusammenarbeit mit David Gerlach durch die LegaKids Stiftungs-GmbH ein kostenfreies Online-Fortbildungsangebot geschaffen, das die Diagnose- und Förderkompetenz von angehenden Lehrkräften, Lehrerinnen und Lehrern im Schuldienst und außerschulischen Förderkräften stärken soll.[20]
Gerd-Dietrich Schmidt, der Geschäftsführer der Duden Institute für Lerntherapie, ist als Dozent im Bereich Praxisführung für den Masterstudiengang „Integrative Lerntherapie“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd tätig.[21]
Die Duden Institute für Lerntherapie sind zudem Mitglied des Fachverbandes Bundesverbands für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL).[22] Außerdem sind einzelne Mitarbeiter Mitglieder des Fachverbands für integrative Lerntherapie (FiL).[23][24]
Weblinks[edit | edit source]
http://www.duden-institute.de/
Einzelnachweise[edit | edit source]
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