Fabian Heubel

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Fabian Heubel (* 24. März 1967 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Philosoph, Sinologe und Übersetzer. Er ist Research Fellow am Institute of Chinese Literature and Philosophy der Academia Sinica in Taipei und assoziierter Wissenschaftler am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main.

Leben[edit | edit source]

Heubel hat in Frankfurt am Main Sinologie, Philosophie und Botanik studiert. Seiner von Heiner Roetz betreuten Magisterarbeit zum Thema Selbstkultivierung im frühen Konfuzianismus aus dem Jahr 1995 folgte eine Dissertation bei Gernot Böhme, die in kritischer Auseinandersetzung mit dem späten Michel Foucault Konturen einer kritischen Theorie der Selbstkultivierung skizziert (Das Dispositiv der Kreativität). Die Arbeit an einer transkulturellen Philosophie der Kultivierung, in der Altes und Neues, Östliches und Westliches miteinander kommunizieren, prägt seine Forschung, die sich institutionell zwischen Taipei und Frankfurt am Main bewegt. 1993/94 hat er mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Fu-Jen-Universität in Taipei Chinesisch gelernt. Nach einem ebenfalls vom DAAD geförderten Aufenthalt am Institute of Chinese Literature and Philosophy der Academia Sinica (1997-1999) und der Promotion im Fach Philosophie an der TU Darmstadt hat er eine akademische Laufbahn in Taiwan eingeschlagen, um sich eingehend mit Entwicklungen in der chinesischensprachigen Gegenwartsphilosophie zu beschäftigen und an dieser aktiv teilzunehmen. In den Jahren 2011 und 2012 war er als Gastwissenschaftler an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main gefördert durch ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung tätig. In Kooperation mit Axel Honneth hat er zwischen 2014 und 2016 am Institut für Sozialforschung eine Reihe von Tagungen organisiert, die die transkulturelle Öffnung der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule zum Ziel haben. Zahlreiche Veröffentlichungen in chinesischer Sprache unter dem Namen 何乏筆 (He Fabi).

Forschungsschwerpunkte[edit | edit source]

Heubel arbeitet zu chinesischer Philosophie mit Schwerpunkt Gegenwartsphilosophie, kritischer Theorie, dem Chinabild in der westlichen Sinologie sowie zu Ästhetik und Kunstphilosophie. Im Vorwort zu Chinesische Gegenwartsphilosophie zur Einführung schreibt er programmatisch: „Chinas Wiederaufstieg zu eine ökonomischen und politischen Weltmacht weckt Bewunderung, aber auch Ängste. In dieser Situation muss es erstaunen, dass die Auseinandersetzung mit den kulturellen und geistigen Hintergründen dieser Entwicklung im deutschsprachigen Raum nur sehr schwach entwickelt ist. Chinesische Gegenwartsphilosophie ist selbst in philosophischen und sinologischen Fachkreisen weitgehend unbekannt. Wenn überhaupt, dann erfreut sich die antike chinesische Philosophie einer gewissen Beachtung. Die Aufgabe, eine Einführung in die chinesische Gegenwartsphilosophie zu schreiben, stellt von daher vor beträchtliche Schwierigkeiten. Diese sind so groß, dass jeder Versuch in diese Richtung unvermeidlich zum Experimentieren nötigt.“[1] Und: „Dieser Einführungsband versucht von daher der Überzeugung gerecht zu werden, dass chinesische Gegenwartsphilosophie selber bereits ein Begriff zu sein hat, in den jene transkulturelle Dynamik eingelassen ist, die für die philosophische Entwicklung im China des 20. Jahrhunderts prägend war. Ziel der Einführung ist es deshalb, einen Eindruck vom kreativen Potenzial dieser Dynamik zu vermitteln, ohne je den destruktiven Furor zu vergessen, durch den hindurch sie sich herausgebildet hat.“[2] Heubel ist bedeutender Vertreter eines neuartigen, mehrsprachigen oder polylogischen Philosophierens. Er ist einer der ersten deutschen Philosophen, der auch gezielt auf Chinesisch arbeitet und das transkulturelle Potenzial der modernen chinesischen Sprache fruchtbar macht. Im chinesischsprachigen Kontext ist er bekannt geworden durch eine Reihe von Studien und Übersetzungen zum Spätwerk Michel Foucaults sowie als ein Initiator der transkulturellen Zhuangzi-Forschung (跨文化莊子研究) .

Veröffentlichungen (Auswahl)[edit | edit source]

Monographien

  • Das Dispositiv der Kreativität, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 978-3-534-16648-0.
  • Chinesische Gegenwartsphilosophie zur Einführung, Junius, Hamburg 2016.

Herausgeberschaften

  • (Hg. mit Marcus Schmücker) Dimensionen der Selbstkultivierung: Beiträge des Forums für asiatische Philosophie, Alber, Freiburg 2013.

Weblinks[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]

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