Forschungsgruppe Elementarinformatik

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Die Forschungsgruppe Elementarinformatik (FELI) ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus den Bereichen Informatik, Psychologie, Elementarpädagogik, Grundschuldidaktik, Medienpädagogik und empirischer Bildungsforschung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie wurde im März 2015 von Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik/Kognitive Systeme und Nachwuchsbeauftragte an der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI), gegründet. Die Gründung der Forschungsgruppe erfolgte, um die Entwicklung von Konzepten zur digitalen Bildung in der Vor- und Grundschule wissenschaftlich fundiert voranzubringen.

Hintergrund[edit | edit source]

Die Arbeit der Forschungsgruppe Elementarinformatik beruht auf Erfahrungen in der Konzeption und Durchführung von Informatikworkshops für Kinder vom Kindergarten bis zur Oberstufe[1]. Diese fanden ihren Niederschlag in institutionalisierten Informatik-Nachwuchsprojekten an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Den Anlass zur Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Thema Informatik bereits Vorschulkindern zugänglich gemacht werden kann, gab 2008 eine Kindergartenaktion unter dem Motto "Kinder besuchen Arbeitsplätze". Um den Kindern nicht nur Computer zu zeigen, sondern das Interesse und Verständnis für die technische Funktionsweise von Computern zu fördern, wurde ein Workshop konzipiert, der den Kindern am Beispiel der Gestaltung eines digitalen Posters erste Handlungskompetenzen im Umgang mit dem Computer (Handhabung einer Maus, Öffnen/Speichern von Dateien) und grundlegende Informatikkompetenzen (Digitale Repräsentation, Bit, Byte, Pixel) spielerisch vermittelte. Damit wurde deutschlandweit eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der frühen informatischen Bildungsangebote beschritten. Bis dato existierten nur theoretische Überlegungen, ab welchem Alter informatische Konzepte Kindern vermittelbar sind[2].

Ziel[edit | edit source]

Das Ziel der Forschungsgruppe ist es, Lehr-/Lernkonzepte sowie Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die das Verständnis für die Funktionsweise digitaler Medien und zugleich medienbezogene Handlungskompetenzen fördern[3]. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren. Bei der Konzeptentwicklung erfolgt eine enge Kooperation mit pädagogischen Fachkräften und Lehrkräften aus dem Elementar- und Primarbereich. Ausgangspunkt der Konzept- und Materialentwicklung bilden das Interesse und die Erfahrungswelt von Kindern. Hieran anknüpfend werden Lernziele definiert und haptische, an die Prinzipien von Maria Montessori angelehnte Materialien entwickelt, die informatische Inhalte - dem jeweiligen kognitiven Entwickungsstand von Kindergarten- und Grundschulkindern entsprechend - vereinfacht, aber korrekt transportieren. Auf diese Weise wird es Kindern möglich, kindgerechte, realistische Modelle der digitalen Welt aufzubauen[4][5].

Integrativer Ansatz[edit | edit source]

Der Konzept- und Materialentwicklung liegt ein integrativer Ansatz zugrunde:

  • Verzahnung von medienpädagogischer und informatischer Perspektive
  • Verzahnung von unplugged Ansätzen, Programmierung und Nutzung digitaler Medien
  • Parallele Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und Begleitmaterialien (Handreichungen, e-Learning-Angebote) für pädagogische Fach- und Lehrkräfte [6]
  • Informatik als Querschnittsdisziplin im Vor- und Grunschulunterricht statt als zusätzliches Unterrichtsfach
  • Kombination fachlich begründeteter Maßnahmen mit empirischer Evaluation
  • Altersgerecht gestufte Materialien, die ein Wiederaufgreifen und Vertiefen der Lerninhalte über verschiedene Altersstufen hinweg ermöglichen (Spiralcurriculum)
  • Interdisziplinäre Perspektive auf die Materialentwicklung, d. h. Berücksichtigung fachwissenschaftlicher, didaktischer, kognitionspsychologischer, lerntheoretischer und pädagogischer Aspekte

Begleitend zur Bereitstellung konkreter Unterrichtsmaterialien werden Aus- und Fortbildungsveranstaltungen konzipiert, durchgeführt und evaluiert [7][8] und gezielt Multiplikatoren und Multiplikatorinnen geschult. Als eine der ersten Interessentinnen besuchte Edelgard Bulmahn die Forschungsgruppe, um sich über wissenschaftlich fundierte und für die praktische Umsetzung geeignete Konzepte zu informieren, die den Digitalpakt Schule mit Leben füllen.

Auszeichnungen[edit | edit source]

  • Preisträger im Wettbewerb Energie für Bildung 2015 Vorlage:Internetquelle
  • Nominiert für den Deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung 2017

Externe Partner[edit | edit source]

Drittmittelgeber[edit | edit source]

Siehe auch[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

  • Tim Bell, Jan H. Witten, Mike Fellows: Computer Science unplugged – Ein Förder- und Studienprogramm für Kinder im Grundschulalter. 2002.
  • Jens Gallenbacher: Abenteuer Informatik: IT zum Anfassen – von Routenplaner bis Online-Banking. 2. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag 2008.

Weblinks[edit | edit source]

Einzelnachweise[edit | edit source]