Franz Josef Sauer

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Vorlage:Export Franz-Josef Sauer (* 9. Oktober 1934 in Münster) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Verbandsfunktionär.

Leben und Wirken[edit | edit source]

Eltern: Buchdrucker und Maschinenmeister Heinrich Christoph Sauer und Elisabeth Offerrmann, Verwaltungsbeamter mit zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen, 1992 ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande (Bundesverdienstkreuz).

Jugend[edit | edit source]

Im Alter von 5 Jahren erlebte er die Anfänge des 2. Weltkrieges und die Bombardierungen in Münster. Auf Grund einer Erkrankung wurde er im August 1942 aus dem Franziskus-Hospital Münster in die Heilstätte St. Josef in das ländliche Sendenhorst verlegt, wo er mit einer Unterbrechung von einigen Monaten bis zum Herbst 1949 stationär behandelt und in der dortigen Krankenhausschule unterrichtet wurde. 1950 erhielt er (nach damaligem Recht) den ersten Schwerbeschädigtenausweis mit 80 % EM. Nach der Entlassung besuchte er bis zur Erlangung der mittleren Reife 1953 das städtische Hittorf-Gymnasium Münster.

Beruf[edit | edit source]

Im Oktober 1953 begann er seine Laufbahn als Verwaltungsbeamter im mittleren Dienst in der öffentlichen Verwaltung und schied mit dem Erreichen des 65. Lebensjahres 1999 im Spitzenamt des gehobenen Dienstes aus.

Ehrenamt[edit | edit source]

1978 übernahm er ein Ehrenamt als Vertrausensmann der Schwerbehinderten, das er auf verschiedenen Ebenen bis zu seiner Pensionierung wahrnahm. Anfang der 80. Jahre kümmerte er sich zusätzlich um Kolleginnen und Kollegen mit Problemen im Suchtbereich durch den Arbeitgeber zunächst geduldet, später auch direkt unterstützt, Motivation war die eigene Betroffenheit, hilfreich die Erfahungen während des eigenen Nachreifungsprozesses. Er absolvierte Schulungen im Bereich des Schwerbehindertenrechts und auch im Bereich der Suchtkrankenhilfe und schrieb Beiträge zur Fachliteratur.[1] Als Hauptvertrauensmann legte er 1992 - bundesweit erstmalig - die Ergebnisse einer Untersuchung von mehr als 50 Dienstgebäuden der öffentlichen Hand, darunter Verwaltungs-, Instituts- und Unterrichtsgebäude, auf ihre Barriefreiheit für behinderte Menschen vor (Bau-Behindertenreport). Dafür hatte er mit seinen Vertrauensleuten einen Fragebogen auf der Grundlage der DIN-Vorschriften entwickelt, der bei späteren Aktionen ähnlicher Art dann häufig Pate stand. In der Folgezeit veröffentlichte er weitere Beiträge zum Thema der beruflichen Eingliederung schwerbehinderter Menschen und gab sein Wissen in zahlreichen Schulungsveranstaltungen weiter. Von 1998 bis 2016 wurde er zum ehrenamtlichen Richter in der Sozialgerichtsbarkeit (ab 2007 am Landessozialgericht Essen) berufen. Nach dem Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst stellte er für drei Wahlperioden seine Kenntnisse der städtischen Kommission zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Münster zur Verfügung.[2] Einen wesentlichen Teil seiner Zeit widmete er darüber hinaus ehrenamtlich der Arbeit für den Sozialverband VdK. Hier lieferte er Denkanstösse und Initiativen für Gesetzesänderungen, zuletzt noch zur Neufassung der Landesbauordnung NRW 2016. Auch in die Diskussionen um barrierefreien öffentlichen Personennahverkehr war er eng eingebunden. 2012 wurde er in den Landesbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen NRW berufen und war dort auch Stimme des Sozialverbandes VdK. Gegen Ende 2016 gab er alle ehrenamtlichen Beschäftigungen im öffentlichen Raum auf, um sich ausschließlich der Pflege und Betreuung seiner erkrankten Ehefrau zu widmen.

Quellen[edit | edit source]

  • "Auf den Spuren des Gelassenheitsspruch" AA.Informationen 2/1991
  • "Die Arbeit der Selbsthilfegruppe vor Ort" in Heft 14 der Schriftenreihe der Hauptfürsorgestelle des LWL in Münster - ISSN 0935 8919
  • "Bau-Behindertenreport" in "Behindertenrecht" Boorberg-Verlag, Heft 6/1993
  • "Der Vorrang Schwerbehinderter bei beruflichen Fortbildungsmassnahmen, veröffentlicht wie vor. Heft 7 1997
  • "Beauftragte des Arbeitgebers" veröffentlicht wie vor, Heft 4/1998
  • "Meine Geschichte" aus "Geschichte meiner Familie, Privatdruck Dezember 2011 mit Nachtrag März 2017 von Franz-Josef Sauer.

Einzelnachweise[edit | edit source]

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