Fridolin Honold

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Fridolin Honold

Fridolin Honold (* 29. November 1837 in Thalmühle bei Engen; † 3. November 1900 in Bonndorf im Schwarzwald) war ein katholischer Priester.[1][2]

Leben[edit | edit source]

Fridolin Honold war der Sohn von Dominik Honold und Juliana Rothakar. Er wurde am 30. November 1837 in Engen getauft.[1] Er studierte an der Universität Freiburg Theologie und war „der begabteste“ Stubenkamerad im Collegium Borromaeum von Heinrich Hansjakob,[3] 1863 wurde er von Erzbischof Hermann von Vicari zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren wurde er 1868 Pfarrverweser in Altglashütten und war von 1881 bis zu seinem Tode 1900 Pfarrer in Bonndorf.

Priester und Kunstmäzen[edit | edit source]

Als Fridolin Honold 1881 als Pfarrer nach Bonndorf kam, fand er eine neue, aber spartanisch ausgestattete Pfarrkirche vor. Für die 1842 abgebrannte Kloster- und Pfarrkirche baute der badische Staat, da er nach der Auflösung des Paulinerklosters für die Kirche baupflichtig ist, über der Stadt bis 1850 die Pseudobasilika St. Peter und Paul, deren unzureichende Innengestaltung über viele Jahre Anlass zur Klage gaben. Pfarrer Honold, der sehr viel Sinn für Kunst, namentlich für Malerei hatte, konnte sich mit der geringen Ausgestaltung der Kirche nicht anfreunden. Er verglich das Innere der Kirche daher auch mit einem geleerten Magazin und setzte sich unermüdlich für eine Ausgestaltung der Kirche ein. [4] Seine Hartnäckigkeit hatte Erfolg und die Kirche wurde zwischen 1893 und 1900 durch den Bildhauer, Maler und Altarbauer Franz Joseph Simmler neu gestaltet. Simmler war das ausführende Organ, während Honold das Konzept für die Ausgestaltung der Kirche lieferte. Besonders die Gestaltung des Chores mit den Sieben Sakramenten und den imponierenden Bilderzyklus des Credos, an den Wänden des Hochschiffes, tragen die (theologische) Handschrift des Geistlichen. Pfarrer Honold opferte nicht nur Zeit und seine nimmermüde Energie, sondern auch sein Privatvermögen dem Anliegen einer möglichst reichen, qualitätsvollen und würdigen Ausstattung dieses Gotteshauses.[5]

Anfeindungen[edit | edit source]

Pfarrer Honold stand in sehr hohem Ansehen, wohl auch deswegen, weil er sich als Seelsorger verstand und sich bewusst aus der Politik heraushielt. So äußerte er sich zur damaligen politischen Parteienlandschaft:

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Diese Haltung und die Tatsache, dass der liberale Bonndorfer Sparkassenverwalter Ferdinand Kriechle als Abgeordneter im badischen Landtag saß, missfiel Theodor Wacker, dem Parteivorsitzenden der Zentrumspartei und Pfarrer in Zähringen. Über den Domkapitular Schmitt wurde der Bonndorfer Vikar Mamertus Duffner mittels eines geheimen Briefes ersucht, alles was er über den ärgerlichen Lebenswandel seines Prinzipals in Erfahrung bringen kann, sorgfältig aufzuschreiben und mitzuteilen. Vikar Duffner verlor (bewusst oder ungewollt) den Brief genau vor der Amtsstube Honolds. Zwischen Honold und Wacker kam es daraufhin zum Streit. Nach Veröffentlichung des Briefs am 19. Dezember 1897 in der Badischen Landeszeitung, wurde der Streit in aller Öffentlichkeit ausgetragen. Wackers Verhalten wurde sogar in der Badischen Ständeversammlung vom nationalliberalen Abgeordneten Emil Fieser als Beispiel für das Verhalten der Gegenseite vorgebracht, als man seine Partei wegen der Wahlergebnisse in Lörrach angriff.[6] Der Theologe Josef Müller (1855–1942) nannte diese „Affaire Wacker-Honold“ in seinem wenige Jahre später erschienenen Reformkatholizismus als Beispiel für die „Streitsucht und Gehässigkeit unter den katholischen Priestern“.[7]

Obwohl die Gemeinde geschlossen hinter Ihrem Pfarrer stand und dies auch mit einer Unterschriftensammlung gegenüber dem Ordinariat zum Ausdruck brachte und selbiges gegen Honold keinerlei Beanstandungen vorzubringen wusste, rissen die Verleumdungen gegen Honold für mehrere Jahre nicht ab.[8] Er verfiel in seinem letzten Lebensjahr in ein Siechtum und starb bald darauf.

Ehrungen[edit | edit source]

Die Gemeinde Bonndorf setzte ihm auf dem Friedhof ein Denkmal.[9] Im Zuge der Friedhofsumgestaltung wurde das Denkmal in den 1970er Jahren abgebaut und an dessen Stelle ein Priestergrab errichtet, in dem Honold bestattet ist.

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. 1,0 1,1 Vorlage:Internetquelle
  2. Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien. V. Teil, Braun, Karlsruhe 1891–1900, S. 911 (Digitalisat).
  3. Heinrich Hansjakob: Ausgewählte Schriften. Band 2, Bonz, Stuttgart 1910, S. 222, (Digitalisat).
  4. Meinrad Götz: Die reiche Kirchen-Ausstattung war sein Verdienst. Zum 100. Todestag von Pfarrer Honold” in: Badische Zeitung vom 3. November 2000
  5. Judith Wörner und Hans Jakob Wörner: Bonndorf (Schwarzwald). Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul. Verlag Schnell und Steiner, München, Zürich 1976.
  6. Karl Wippermann: Politische Geschichte der Gegenwart. XXXI. Das Jahr 1897, Julius Springer, Berlin 1898, S. 224, Vorlage:Google Buch
  7. Josef Müller: Der Reformkatholizismus, Caesar Schmidt, Zürich 1899, Vorlage:Google Buch
  8. Dr. Krone: Ein denkwürdiger geistlicher Brief in: Willibald Beyschlag: Deutsch-evangelische Blätter. Zeitschrift für den gesammten Bereich des deutschen Protestantismus. Dreiundzwanzigster Jahrgang., Eugen Strien, Halle an der Saale 1898, S. 140–145, Vorlage:Google Buch
  9. Karl Ebner: Ein Bonndorfer blickt zurück in: Bonndorfer Texte, Nr. 2, Bonndorf im Schwarzwald 1993, S. 210–211

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