Frontalität

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Frontalität ist ein Darstellungsprinzip und zeichnet die archaische, Freiplastik der Kore (Skulptur) und des Kouros wie auch nahezu die griechische und zum Teil auch römische Tempelarchitektur aus. Dieses ist bereits in der vorderasiattischen Kunst wie auch in der ägyptischen Kunst u.a. den sog. Mumienporträts zu finden. Der Betrachter steht bei der Betrachtung der Gesamtheit einer Seite eines Kunstwerkes selbst frontal gegenüber. Bei freistehenden Skulpturen etwa lebensgroßer Figuren richten sich dabei die Augen des Betrachters auf das Kunstwerk, während die Augen des Kunstwerkes wiederum auf den Betrachter gerichtet sind. Die Gesichtszüge wie auch der Körper sind in der archaischen Freiplastik streng symmetrisch an der Mittelachse ausgerichtet. Diese Frontalität als darstellendes Prinzip wird in der klassischen griechischen Plastik weitgehend aufgehoben. Die Bewegung und der klassische Kontrapost treten indes an seine Stelle, wie es u.a. an den klassischen Bildhauer oder Erzgießer Polyklet (Diadumenos, Doryphoros) und Myron (Diskobolos) zu sehen ist.

Auch viele Heiligenbilder und Heiligenfiguren in Kirchen wie zu Jesus Christus bzw. Maria weisen häufig eine solche Frontalität auf. Auch in neuen Bildmedien wie der Fotografie wird auf die Frontalität verwiesen, wenn es um die Erzeugung von Suggestion geht.[1]

Das "Gesetz der Frontalität" wurde 1892 zuerst von dem dänischen Kunstgelehrten Julius Henrik Lange formuliert.[2]Der Ägyptologe Adolf Erman brachte es für die äpyptische Kunst in die Forschung ein.[3]

Einzelbelege[edit | edit source]

  1. http://www.mediengeschichte.uni-siegen.de/files/2012/05/PDF_U%CC%88berarbeitung-1.pdf
  2. Frontalität, Gesetz der, in: Wörterbuch der Kunst, begründet von Johannes Jahn, fortgeführt von Stephanie Lieb, 13. vollst. überarb. und erg. Auflage, Stuttgart 2008, S. 277.
  3. Arnold Hauser, Sozialgeschichte der Kunst und Literatur, 2. Aufl. München 1983 (ebook 2017), S. 39 ff.

Weblinks[edit | edit source]