Geographie der Mongolei

Die Geographie der Mongolei ist geprägt von der zentralen Lage des Landes in Asien. Der heutige Mongolische Staat hat eine Fläche von 1.564.116 km² und nimmt damit in der Rangliste der bestehenden Staaten den 19. Platz ein.[1] Im Gegensatz dazu steht die zahlenmäßig geringe Bevölkerung von aktuell 3.068.243,[2] woraus sich eine Bevölkerungsdichte von nur 1,96 Einwohnern pro km² ergibt. Die Mongolei ist somit der gegenwärtig am dünnsten besiedelte Staat der Welt.
In der Hauptstadt Ulaanbaatar mit 1.380.792 Einwohnern leben 45 % der Menschen des Landes. Alle anderen Städte sind mit Abstand wesentlich kleiner und haben jeweils weniger als 100.000 Einwohner. Einige Stadtgründungen sind verhältnismäßig neu: So entstand Erdenet, die zweitgrößte Stadt, erst ab dem Jahr 1974 aufgrund des Kupfererzabbaus. Die drittgrößte Stadt Darchan wurde 1961 als Industriestandort gegründet.
Eine weitere Besonderheit ist die Höhenlage: Rund ein Drittel des Landes sind Hochgebirge, die mittlere Landeshöhe liegt bei etwa 1580 Meter über dem Meeresspiegel. Im äußersten Westen des Landes, an der Grenze zu China, befindet sich im Altai der Chüiten-Gipfel, mit 4374 m der höchste Berg der Mongolei. In seiner Nähe liegt auch der Potanin-Gletscher, mit einer Länge von 14 km der größte in der Mongolei, der aber durch den Klimawandel deutlich abgeschmolzen ist;[3] in den 1970er Jahren gab es dort noch 36 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 160 km², für den Potanin Gletsche wurden damals 20 km als Länge angegeben.[4] Der mongolische Teil des Gebirgsmassiv, in dem sich diese Gletscher befinden, gehört zum Altai Tavan Bogd National Park mit einer Fläche von 6.362 km². Hier liegen die Seen Khoton (50 km²), Khurgan und Dayan (67 km²).
Der Anteil der Wasserflächen wird mit 10.560 km² oft zu gering eingeschätzt.[2] Dies liegt an den unzähligen Seen und der starken Vereisung im Winter. Das Wasserreservoir des Landes besteht zu 10 % aus Gletschern und zu 84 % aus Seen. Es gab 2007 rund 260 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 660 km². Die Gesamtfläche aller Seen wird mit 16.003 km² angegeben, wobei 83,7 % der Seen jeweils kleiner als 0,1 km² sind. Es gibt 3.060 mit einer Fläche von 0.1 km² oder mehr. Die flächenmäßig größten Seen des Landes sind der Uws Nuur mit etwa 3350 km² und der Chöwsgöl Nuur mit 2760 km². Der Chöwsgöl Nuur hat eine mittlere Tiefe von 138,5 m und ein Volumen vom 383,7 km³; damit enthält er 74 % der Trinkwasserreserven des Landes.[5] Längster Fluss der Mongolei ist der Orchon. Er entspringt im Changai-Gebirge, in der zentralen Mongolei.
Bekannt ist die Wüste Gobi im Süden der Mongolei, die weit bis nach China reicht. Sie ist entstanden, weil das Hochland von Tibet den Zug von Regenwolken in Richtung Norden behindert. Es handelt sich um ein verhältnismäßig kaltes Wüstengebiet
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2147rank.html#mg Ohne Berücksichtigung der Antarktis
- ↑ 2,0 2,1 Vorlage:Internetquelle
- ↑ Kargel, Jeffrey Stuart, Global Land Ice Measurements from Space, Springer-Praxis series in geophysics, Springer 2014, ISBN 3540798188, Seite 481 ff.
- ↑ Vorlage:GSE
- ↑ Gombo Davaa, Dambaravjaa Oyunbaatar, Michiaki Sugita: Surface Water of Mongolia